Die EJHB feiert auf der Burg Blomendal

von | Mittwoch, 04. September 2024

Das Burg-Event 2024 der Evangelischen Jugend Bremen auf der Burg Blomendal war ein voller Erfolg und lockte über 200 Jugendliche und junge Erwachsene an. Das weitläufige Gelände der Burg bot die perfekte Kulisse für eine Veranstaltung, die von Beginn an für Begeisterung sorgte.

Der Abend startete mit einer Vielzahl von Workshops, bei denen die Teilnehmenden kreativ werden konnten. Ob handwerkliche Projekte oder Gruppenaktivitäten – für jeden Geschmack war etwas dabei. Dazu bot das großzügige Bring & Share-Buffet reichlich Auswahl, da jeder etwas mitgebracht hatte. Das Buffet war so vielfältig, dass es den ganzen Abend über für alle genug zu essen gab.

Auf der Bühne sorgten ein Chor, zwei Bands und eine spannende Zaubershow für abwechslungsreiche Unterhaltung. Ein besonderes Highlight war die Andacht von Landesjugendpastorin Ragna Miller, die viele Teilnehmende zum Nachdenken brachte und dem Abend eine besondere spirituelle Tiefe verlieh.

Besonders beliebt war die Fotostation, wo die Teilnehmenden sich mit Accessoires und Kostümen aus einer Verkleidungskiste kreativ ausleben konnten. Die entstandenen Fotos vor der beeindruckenden Burgkulisse waren nicht nur witzige Erinnerungen, sondern sorgten auch für jede Menge Spaß.

Der Wohnwagen der Evangelischen Jugend Bremen war ebenfalls vor Ort und bot Spielmöglichkeiten sowie eine Popcorn-Maschine. Dies wurde von vielen als willkommene Ergänzung genutzt, um zwischendurch ein bisschen zu entspannen oder sich an kleinen Spielen zu beteiligen.

Für diejenigen, die die Nacht durchfeiern wollten, war die Disco ein weiterer Höhepunkt. Hier wurde bis spät in die Nacht getanzt. Wer es ruhiger mochte, konnte in der Jurte am Lagerfeuer gemütlich sitzen, sich unterhalten und verschiedene Spiele spielen.

Ein großer Dank geht an alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die das Burg-Event 2024 möglich gemacht haben. Ohne ihre Planung und Unterstützung wäre dieses vielfältige und gelungene Event nicht denkbar gewesen.

Andacht von Ragna Miller zum Thema “Vielfalt” auf dem BurgEvent

Vielfalt – das ist nicht nur ein Wort.
Es ist eine Idee, eine Haltung, ein Lebensstil.
Ich und du und wir – wir wollen viel von diesem Stil.
Wollen uns zeigen, wie wir sind,
in unseren eigenen Farben, Formen und Vorlieben.

Wen wir lieben und wie wir lieben –
ja, das ist die Frage, die sich uns stellt.
Gott sei Dank verhält sich die Antwort bei vielen Menschen anders als vielleicht gedacht.

Das ist anders als erwartet.
Aber: Entartet – so nennen das noch heute entschieden zu viele Leute.
Sie sind irritiert und entsetzt, wenn eine Frau eine Frau küsst, wenn Männer sich an die Hand nehmen.
Und sie wähnen sich im Recht mit ihren erzkonservativen, ja fundamentalistischen Ideen von männlich und weiblich.
Unbeschreiblich wütend macht mich diese Haltung. Dieser Stil.

Ich habe es satt. Diese Einfalt. Diese frömmelnde Besserwisserei. Als brächte wortwörtliche Auslegung der Bibel das Heil. Sie wettern gegen den Genderwahn und die Homosexuellen.’
Sie stellen auf Kanzeln und vor dem Bahnhof, das queere Leben als Verbrechen hin.
Behaupten, dass Gott das alles nicht will.
Schrill kreischen ihre Worte in meinem Ohr, doch sagen soll ich zu ihnen nichts, denn als Frau bin ich besser still.
Alles andere würde Gott stören. Und Jesus ohnehin.

Ich hab’ es satt. Diese Einfalt.
Und ihr habt nicht recht.
Vielfalt – das ist nicht nur ein Wort.
Es ist eine Idee, eine Haltung, ein Lebensstil.
Und ich will mehr von diesem Stil.
Ich will, dass Kirche verbindet, statt trennt.

„Ich bin wunderbar gemacht.“
Auch das steht in der Bibel.
Denn die Bibel ist flexibel in ihren Worten über die Liebe.
Da steht so viel mehr als Mann und Frau.
Gott und Mensch.
Richtig und falsch.
Die Bibel malt ihre Geschichten nicht in Schwarz und Weiß, sondern bunt. Und es glitzert hier und da.
Und wirklich oft ist nicht ganz klar, was Gott eigentlich genau meint.
Und Jesus war auch ein eher mysteriöser Redner.

Ich bin wunderbar gemacht. Das steht in der Bibel.
Gewollt – so wie ich bin.
Geliebt – so wie ich bin.
Angenommen – so wie ich bin.
Darin steckt für mich eine große Wahrheit.
Sie gilt auch für dich und ihn und all die da ganz hinten.

Diese Wahrheit gilt für alle Menschen,
die vielleicht nicht einer Norm entsprechen.
Die mit den Regeln brechen.
Die mit den Schwächen.
Auch die Frechen, die immer widersprechen und alles infrage stellen.
Du bist wunderbar gemacht.
Ein Geschenk für diese Welt.

Diese Wahrheit gilt allen, auch denen, die bislang nicht wissen, ob und wen sie lieben.
Die das Schönheitsideal verschieben.
Die getrieben sind von der Angst, nicht dazuzugehören.
Du bist wunderbar gemacht.
Bunt. Strahlend.
Eine fantastische Schöpfung Gottes hier auf Erden.

Vielfalt – das ist nicht nur ein Wort.
Es ist eine Idee, eine Haltung, ein Lebensstil.
Lass uns gemeinsam sagen. Wir wollen mehr von diesem Stil.

Sei, wie du bist und werde, was du willst.
Und wenn jemand sagt:
„Das passt nicht in mein Bild“,
dann sage ich: „Mach dein Bild größer!“
Dein Bild von mir und von dir selbst.
Das Bild dieser Welt und von Gottes Worten.
An allen Orten dieser Welt benötigen wir Kraft,
uns zu befreien, uns zu zeigen, in allen unsren Farben.
Mit allem unsren Narben und auch mit Cellulite am Bauch.

Ich bin wunderbar gemacht. Und du übrigens auch. Amen.

Lennart Schuchaert

Lennart Schuchaert

Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Digitale Medien im Landesjugendpfarramt der Bremischen Evangelischen Kirche.