Der KonfiCup 2025

von | Donnerstag, 20. Februar 2025

Fair-Play und Teamgeists beim KonfiCup

Vor einer Rekordkulisse von 315 begeisterten Zuschauerinnen und Zuschauern hat am vergangenen Samstag die Kirchengemeinde Grambke den diesjährigen Konfi-Cup gewonnen. 16 Teams und mitgereiste Fans aus 16 Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche erlebten in der Habenhauser Fußballhalle „Soccer King“ ein großartiges Turnier.

Das Motto „Fair-Play“ war Programm und zog sich durch die gesamte Veranstaltung. Ragna Miller eröffnete den Tag mit inspirierenden Gedanken zu diesem Motto, das uns persönlich und gesellschaftlich in Atem hält. Auf dem Spielfeld sorgten Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter vom Bremer Fußballverband dafür, dass der Fair-Play-Gedanke praktisch umgesetzt wurde.

In den Spielpausen war genügend Zeit, sich zu erholen, die Freude oder die Enttäuschung über das Spielergebnis zu feiern bzw. zu verarbeiten. Während des Wartens auf die Pommes kamen die Zuschauerinnen und Zuschauer ins Gespräch, und wenn es zu hitzigen Diskussionen kam, vermittelten die Teamerinnen und Teamer der Gruppen und erinnerten an den Wert des Fair-Play.

Schließlich wurden alle bei der Siegerehrung mit lautem Applaus belohnt: Die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter für ihren Einsatz, die Organisatorinnen und Organisatoren von der Evangelischen Jugend Bremen für die Planung und Durchführung sowie alle Teams aus den Gemeinden, die mit Fußbällen, Urkunden und Pokalen ausgezeichnet wurden. Der Jubel war am Ende riesengroß, als die Grambker Konfis mit ihrem glücklichen Coach Herbert Hinze den Wanderpokal in die Luft recken konnten!

Auf der Fahrt nachhause mag es dem einen oder der anderen durch den Kopf gegangen sein: Gemeinsam unterwegs sein, Team erleben, Fair-Play leben, andere Konfis aus ganz Bremen treffen und dabei eine Menge Spaß haben – das lohnt sich und das ist Konfi-Cup!

Text: Heiko Lucht
Fotos: Peter Kieseling


Andacht KonfiCup 2025:

Gemeinsam stehen wir hier und heute,
kurz vor dem Spiel – knapp zweihundert Leute.
Wir stehen hier, um innezuhalten,
für einen Moment schalten wir Hirn und Herz vor den Willen zum Erfolg.
Denn dein Kopf ist klüger als die Wut und dein Herz weiß:

Erfolg ist nicht alles.
Erfolg darf nicht alles sein.

Schau dich um. Die einen sind groß, die anderen klein.
Die einen kleben am Ball seit ihrem 3. Lebensjahr und die anderen, na ja, die haben Spaß an der Sache.
Worum geht es hier und heute – nur um den Sieg und das Gewinnen?
Nein. Vielleicht geht es, schlicht gesagt, um einen guten Tag. Gemeinschaft.
Wir alle, so verschieden wir aussehen, denken, fühlen, reden, glauben, hoffen, zweifeln, beten – sind hier an einem Ort zusammen.

Und es gilt:
Erfolg ist nicht alles.
Erfolg darf nicht alles sein.
Das gilt für den Sport und übrigens auch für die Politik.

Streit, Hass und Hetze bringen uns nicht weiter.
Hass und Hetze spalten unser Leben.
Der Blick auf den Menschen neben mir – das ist, was zählt.
Quält er sich mit dem Leben? Kann er kaum den Blick heben, weil die Welt ihn niederdrückt?
Was zählt ist, ob wir die Menschen am Rande sehen, ob wir hingehen und neben ihnen stehen, wenn sie uns brauchen.

Fair Play als Schlüsselgedanke
Doch noch mal zurück zum Sport: Das große Wort an diesem Tag lautet: Fair Play.
Fair Play ist, wenn der Gegner zum Partner wird, und irrt der Schiedsrichter, dann hält man die Klappe.
Fair Play ist, wenn der Sieg nicht alles bedeutet, und man sich keinen Vorteil erbeutet, auch wenn es keiner merkt.
Fair Play ist, wenn man schwächere Sportler unterstützt, wenn man nicht ausnützt, dass einer am Boden liegt.
Fair Play ist, wenn man nicht Gleiches mit Gleichem vergilt, fuchsteufelswild übers Spielfeld tilt, besser gechillt und freundlich bleibt.
Hier wird nicht gebuht, aber gerne laut gejubelt.
Hier wird nicht ausgelacht, denn das macht immer schlechte Laune.
Fair Play heißt, sich an die Regeln zu halten.
Wir schalten Herz und Hirn vor den Willen zum Erfolg.

Fair Play im Alltag und in der Politik
Und ein Gedanke noch zum Ende:
Fair Play ist auch eine gute Idee für die Demokratie in Zeiten von Wahlen.
In den vergangenen Wochen prahlen so einige Leute mit harten Worten, an vielen Orten haben Menschen Angst vor dem, was da kommt.
Fragen sich, ob sie bleiben dürfen, ob sie gut genug sind, und ob ihr Kind seine Heimat verliert.
Andere haben Angst, dass ihnen das Geld am Ende des Monats fehlt.
Und alle sind sich sicher, es trägt jemand die Schuld.
Mich friert es, wenn die Menschlichkeit stirbt, wenn Regeln nicht mehr gelten.
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
So beginnt unser Grundgesetz.
Die grundlegende Regel unseres Zusammenlebens.
Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Demokratie lebt davon, dass sich alle an diese Grundregeln halten.

Wie ähnlich ticken doch Politik und Sport.
Es wäre ziemlich gut, wenn sich alle an die Grundregeln halten.
Schalten wir Hirn und Herz vor den Willen zum Erfolg.
Zuallererst sind wir als Menschen gemeinsam an diesem Ort.
Spielt fair – hier in der Halle und bitte auch im Leben!

Amen


Peter Kieseling

Peter Kieseling